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NVA_Bunker Kossa - wurde hier der 3.Weltkrieg vorbereitet ?
Titelzeile eines Beitrages im “Berliner Kurier” am 03.April 2010, Bezug nehmend
auf Aussagen von Wissenschaftlern aus dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam,
veröffentlicht im Heft 14/ 2010 des “Spiegel” mit dem Titel “Gehirn in der Heide”
Nein, die Antwort auf eine spekulative Titelzeile !
1. ... Geplant und gebaut für den 3.Weltkrieg. Und von dort sollte er auch befehligt werden,vermuten Historiker jetzt im Spiegel ...
2. ... die Räume mit Nachrichtentechnik vollgestopft, darunter auch Direktleitungen nach Ost-Berlin und Moskau ...
3. ... und erst jetzt rätzeln Historiker über die wahre Bedeutung der 24 Millionen DDR- Mark teuren Anlage. „Kossa war ein Führungsbunker für den
Warschauer Pakt“, behauptet Torsten Diedrich vom Militärgeschichtli-chen Forschungsamt Potsdam im „Spiegel“. .............. 350 Offiziere und
Unteroffiziere hätten auf dem ...., um die Streitkräfte des Warschauer Pakts im Ernstfall zu koordinieren....
4. ... klären könnten den Streit (zwischen den Historikern zu Funktion und Aufgabe der Anlage- hier pers. An-merkung) nur die Moskauer Dokumente
zur Verwendung der DDR- Bunker. ...
5. ... Die schlichten Nachrichtenräume waren mit modernster Technik ausgestattet. Den Boden durchzogen unterirdische Antennenfelder ...
Seit nunmehr 20 Jahren weiß alle Welt um die Funktion der Anlage, zuletzt veröffentlicht in “Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg”
von hochrangigen Offizieren und Generalen der NVA, von Zeitzeugen !
... offensichtlich uninteressant und unwichtig für die Historiker und Wissenschaftler des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes Potsdam der Bundeswehr und
kennzeichnend für den Umgang mit Militärgeschichte der DDR
Die Bunkeranlage wurde in den Jahren 1976 bis 1979 nach Projekten der Verwaltung Spezialbauwesen von Ingenieurtruppen der NVA und speziellen Betrieben der
DDR errichtet. Ihre Funktion - Führungsstelle des Territorialen Militärbezirkes III (Leipzig) in einem möglichen Krieg - Es ist lächerlich und zeugt von wenig Sach- und
Fachverstand anzunehmen das hier der 3.Weltkrieg geplant und dieser von Kossa aus geführt worden wäre, geschweige den die Truppen des Warschauer Vertrages
von 350 Offizieren und Unteroffizieren im Ernstfall koordiniert worden wären.
Eigentlich ist es sinnlos solche spekulativen Fragen aufzugreifen, sich mit ihnen zu beschäftigen, leider gibt es aber noch genügend Unwissende, die solchen Unsinn
als Wahrheit für sich in Anspruch nehmen. Natürlich war die Führungsstelle nachrichtentechnisch ausgebaut und vorbereitet auf einen Ernstfall, den Boden der
schlichten Nachrichtenräume durchzogen allerdings keine unterirdischen Antennenfelder. Diese waren außerhalb der Gebäude im Gelände verlegt. Inzwischen haben
sich viele Besucher davon überzeugen können.
Es gab weder eine Troposphären- noch eine Satellitenfunkstation mit der man Nachrichten durch Atompilze hätte versenden können. Auch als mobile Stationen hätten
sie nicht zur Verfügung gestanden. Direkte Nachrichtenverbindungen nach Ost-Berlin und Moskau gab es auch nicht. Eine einzige direkte Nachrichtenverbindung nach
“Oben” endete bei der Hilfsnachrichtenzentrale 4 in Hennickendorf. Das ausgeklügelte Videosystem zur Übertragung von Schlachtplänen direkt an die Front oder die
erwähnte “mechanisch- automatische Truppenführung” will ich gar nicht erst kommentieren, weil einfach unsinnig.
Um es deutlich auszudrücken, die nachrichtentechnischen Einrichtungen wie Kanalbildung, Fernsprechvermittlung, Geräteträger für SAS- und Chiffriertechnik, Funk-
empfangszentrale usw, entsprachen nicht den Voraussetzungen für die beschriebene Verwendung. Für die Technik zum Betreiben von Regierungs-WTsch-Verbindun-
gen stand nicht einmal ein Betriebsraum zur Verfügung.
mehr ... “Der andere Bunker”
bei Wostok / andere
militärgeschichtliche Themen
Durch die Beiträge im “Kurier” und “Spiegel” und in anderen Blättern/Internet werden Bunkeranlagen, wie Falkenhagen, Prenden,
Harnekop u.a. zur Bedeutungslo-sigkeit degradiert, und das von Wissenschaftlern eines Forschungsamtes der Bundeswehr. Als
Insider weiß man natürlich um die Gründe für solche Aussagen und Veröffentlichungen.
Paradox gleichsam, das zwei Historiker ein und derselben wissenschaftlichen Einrichtung so unterschiedliche Standpunkte
vertreten. Für den Einen sind die Aussa-gen zu Kossa Tatsachen, für den Anderen liegen die “Schlüssel” / Dokumente für
Antworten in den Archiven in Moskau. Als ob sich Moskau für die Füh-rungsstelle des Territorialen Militärbezirkes III interessiert
hätte ! Wer’s glaubt wird selig.