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17.Januar 1984, Stockholm - für die Folgejahre beginnt ein Prozess über Sicherheits- und Vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa als integraler Be-
standteil des laufenden KSZE- Prozesses. In einem Schlussdokument vom 16.September 1986 werden weitere vertrauensbildende Maßnahmen aus der Schlussakte
von Helsinki bekannt. So wird die Ankündigung von Manövern und die Einladung von Manöverbeobachtern der Gegenseite zur Pflicht.
Diesem Umstand Rechnung tragend, wurde im Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) höchstes Interesse darauf konzen-triert, aktuell, schnell und umfassend
über die Bewegungen ausländischer Beobachter in den Handlungsräumen von Manövern informiert zu sein. Eine speziell dafür im MfNV gebildete Führungsstelle im
Haus 2, Raum 101, wurde zur Beobachtung und Füh-rung der Inspektionsgruppen eingesetzt.
Die nachrichtentechnische Sicherstellung der Führung dieser Gruppe war Aufgabe der Hauptnachrichtenzentrale. Sie lief unter der Bezeichnung „Stockholm- Inspek-
tion“, beinhaltete die Organisation eines gleich lautenden Funknetzes in Verbindung mit der Installation von Feldfunkgeräten in der Funkempfangszentrale in Straus-
berg und auf dem Fernsehturm Berlin. Ergänzend dazu waren die inneren Kommunikationswege der Führungsstelle sowie drahtgebundene Nachrichtenkanäle zu Trup-
penübungsplätzen zu schalten. Die Inhalte der auf den Nachrichtenverbindungen übertragenen Informationen trugen ausnahmslos einen Geheimhaltungsgrad, wurden
verschlüsselt übertragen.
“Stockholm- Inspektion”
- Kalter Krieg und Vertrauensbildende Maßnahmen -
Inspektionen gab es z.B. folgende:
27.-31. August 1987 Manöverbeobachtung im Raum Magdeburg / Unterbringung
Interhotel Magdeburg
10.-12. September 1987: vier britische Offiziere bei Einheiten der GSSD und der
NVA,
08.-14. August 1988: eine Gruppe von Bundeswehroffizieren bei de gemeinsamen
Truppenübung von GSSD und NVA im Raum Burg/ Lübbenau/
Luckenwalde,
bis Herbst 1988 entsendet die NVA Offiziere zu 40 Übungen, davon 16 der NATO,
28. November 1988: eine Inspektionsgruppe der NVA nimmt an der Bundeswehr-
Logistik- Übung „Sachsenstoß“ teil.
16.-21. April 1989 Manöverbeobachtung im Raum Cottbus / Unterbringung im
Interhotel Cottbus
Anmerkung in eigener Sache (13.11.2011)
erstmalig wird “Stockholm- Inspektion”in seiner Organisation und Durchführung
hier beschrieben. Nicht auszuschließen, das infolge Personen darüber publizie-
ren, die weder Kenntnis von dem System, noch damit zu tun hatten. Und das al-
les ohne Angabe der Quellen.
Dieser Hinweis sei mir gestattet. Eine Erkenntnis, die in der Praxis Verbreitung
findet, leider. Das sei hier klargestellt und gehört zur Wahrheit !