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Leseprobe
aus "Geheimobjekt Atombunker, die Troposphären- Funkstation Eichenthal"
Verlag: Ch. Links / Autor: Götz Thomas Wenzel
Seite 38 / im Zusammenhang mit den Betriebsregime des Schutzbauwerkes
... Aufgabe der so Eingeschlossenen wäre gewesen, über den Troposphärenfunk die Verbindung zu den Führungsstäben weiter östlich zu halten, über die Ereignisse in
der Kampfzone zu berichten und eintreffende Nachrichten weiterzuleiten. Dazu mußten aus dem Bunker die Spiegel auf den oberirdischen Antennenmasten gesteuert,
ihre Winkligkeit verändert .....
Antwort:
Schmerzlich, was da zu lesen steht. Größer kann der Unsinn nicht sein ! In der Tat aber, von Laien als spektakuläre Wahrheit angenommen. Wie sollten sie auch unter-
scheiden zwischen Wahrheit und Fälschung ?.
Die Aussagen sind Ausdruck mangelnder Kenntnisse zu Funktion und Zweckbestimmung der Anlage, ihrer Einordnung in das einheitliche Nachrichtensystem des War-
schauer Vertrages und der NVA sowie der Aufgaben der Besatzung. Bei vielen der Aussagen des Buches gelangt man zu der Schlussfolgerung das der mit der Sache nie
befasste Autor, keine der zu Gehör gelangten Informationen über System und Anlage verstanden hat, verarbeiten konnte und in Folge solch einen Unsinn niedergeschrie-
ben hat.
Ich erteile dem Buch keine Kaufempfehlung !, schade um die Ausgaben ! Kurz nach Kenntnisnahme des Buchinhaltes erfolgte die Rezensierung des Sachbuches, die
dem Verlag mehrere Tage vor der Veröffentlichung im Internet über-stellt wurde. Wenn auch im Verlag der Inhalt nicht bewertet werden kann, eine Reaktion war allemal zu
erwarten. Die blieb jedoch bis heute aus.
Im Detail hier eine Kommentierung von wenigen Aussagen:
1. "über den Troposphärenfunk, die Verbindung zu den Führungsstäben weiter östlich zu halten ...” . Die Formulierung eines Unwissenden. Keine der Troposphären- Funk-
stationen hatte jemals eine Verbindung zu einem Führungsstab zu halten, immer nur zu einer Troposphären-Gegenstelle. Und die war weit weg von einem Führungsstab.
2. Die "Eingeschlossenen" hatten nicht einmal eine Gegenstelle "weiter östlich", zu der sie eine Troposphärenfunk-Verbindung hätten herstellen können, geschweige denn
bestand ihre Aufgabe in der Aufrechterhaltung von Verbindungen zu den "Führungsstäben weiter östlich". In der Tat, in Eichenthal gab es nur einen einzigen Troposphä-
ren-Funkgerätesatz, der einzig und allein für die Verbindung nach Wollenberg benötigt wurde.
3. Die "Eingeschlossenen" waren Nachrichtenspezialisten und hatten zu Ereignissen in der Kampfzone keine unmittelbare Berührung. Was und wem sollten sie "berich-
ten" und in wessen Auftrag ?
4. Bei den "Eingeschlossenen" gingen keine "eintreffenden Nachrichten" zur Weiterleitung ein. Das Absenden und Empfangen von Nachrichten / Informationen, in münd-
licher und schriftlicher Form, war Bestandteil der Führungstätigkeit bei den Führungsstäben.
5. Zur Aufrechterhaltung einer bestehenden Troposphären- Funkrichtung muss keine "Winkligkeit" der Spiegel verändert werden. Spiegel gab es übrigens nicht, das Anten-
nensystem bestand aus dem Dipol/ Strahler und einem Gitterreflektor. Die Einrichtung einer Antenne zur Aufnahme einer Verbindung erfolgt nach einem der Himmels-
richtung orientierten Horizontalwinkel, auch als Azimut bezeichnet.
Troposphären-Funkstation
302 bei
“Politische Memoriale MV e.V.”
Troposphären-Funkstation
302 beim
NDR / Nordmagazin